Mein Bike, mein Leben: Toni Bou

„Motorradfahren gibt mir stets ein gutes Gefühl. Ich kann abschalten und jeden Moment genießen. Darum freue ich mich auch jeden Tag aufs Neue auf das Training. Kurz gesagt: Motorradfahren macht mich glücklich. Ich fühle keinen Druck und bin nicht nervös. Es macht mir einfach Spaß. Ich blicke nicht zurück, sondern nur nach vorn und genieße den Moment.“

Das vollständige Interview mit Toni Bou finden Sie hier: link.honda.racing/JwBm

Der erfolgreichste Motorradfahrer der Welt rast nicht im MotoGP mit 350 km/h über die Rennstrecke, sondern bewegt sich etwas langsamer in der Welt von TrialGP und X-Trial. Die Spitzenfahrer benötigen ein außergewöhnliches Talent, um ihre Maschinen zu beherrschen.

Trial-Ass Toni Bou aus dem Repsol Honda Team hat 30 Weltmeisterschaften gewonnen, 22 mehr als sein MotoGP-Teamkollege Marc Márquez. Betrachtet man alle Disziplinen, ist der 34-jährige Spanier damit der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte des Motorradsports.

Bou auf seiner Montesa Honda Cota 4RT zuzusehen, ist noch faszinierender als die Rennen von Márquez auf seiner RC213V in Mugello.

Was er drauf hat, ist um ein Vielfaches spektakulärer als die wildesten Motorradstunts in einem James-Bond-Film: einen drei Meter hohen Felsvorsprung hochfahren, als ob er nicht da wäre, eine Schlucht überspringen, als ob sie nicht da wäre …

Bou liebt Motorräder und vor allem Trials, seit er vier Jahre alt ist. Damals schenkte ihm sein Vater ein Mini-Trial-Bike. Heute treiben ihn noch immer die gleichen Emotionen an, die Millionen von Motorradfahrern kennen: Freude und Glück.

„Das Wichtigste an meinem Erfolg ist, dass ich viel Spaß am Fahren habe“, so der hochdekorierte Spanier. „Das motiviert mich. Das bringt mich weiter voran.“

„Motorradfahren gibt mir stets ein gutes Gefühl. Ich kann abschalten und jeden Moment genießen. Darum freue ich mich auch jeden Tag aufs Neue auf das Training.

„Kurz gesagt: Motorradfahren macht mich glücklich. Ich fühle keinen Druck und bin nicht nervös. Es macht mir einfach Spaß. Ich blicke nicht zurück, sondern nur nach vorn und genieße den Moment.“

Bou wird nie den Moment vergessen, als er an seinem vierten Geburtstag sein erstes Motorrad bekam.

„Ich hatte mir schon lange ein Motorrad gewünscht – obwohl ich noch so jung war, hatte ich ein sehr klares Ziel vor Augen.“

Sein Vater hat ihm nicht nur seine erste Maschine geschenkt, sondern ihn auch auf seinem Weg begleitet. Vom Kind auf einem Mini-Bike zum erfolgreichsten Motorradfahrer der Geschichte – Trials waren immer Familiensache.

„Mein Vater ist die Person, die mich im Leben am meisten inspiriert hat – ich mache das wegen ihm. Er war immer da und hat mir sehr geholfen.“

Bou gab sein WM-Debüt im Frühjahr 2003 in Nordirland und gewann drei Jahre später im spanischen Galicien seine erste Weltmeisterschaft.

Seine Bilanz ist fantastisch: Sieger der Outdoor TrialGP-Weltmeisterschaften von 2007 bis 2021 – in jedem einzelnen Jahr. Das sind 15 Titel in Folge. Den letzten Titel gewann er, obwohl er sich einen Monat vor dem ersten Wettkampf im Training noch ein Bein gebrochen hat.

Und das ist noch nicht alles. Bou war auch bei den Indoor X-Trial-Weltmeisterschaften dominant und siegte dort von 2007 bis 2020 in jedem Jahr. Die Indoor-Saison 2021 ist noch nicht abgeschlossen. Bou könnte an Weihnachten also 30-facher Weltmeister sein!

Bou liebt das Motorradfahren. Es ist nicht nur sein Job, sondern seine Leidenschaft. Bou, der in Barcelona geboren wurde und heute in Andorra lebt, liebt nichts mehr, als in seiner Freizeit mit Freunden in den Bergen Enduro zu fahren.

Bou sucht die Herausforderung und tritt schon mal bei anderen Motorradwettbewerben an.

„Ich bin als Fahrer stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Ich probiere gerne andere Disziplinen aus, auch wenn ich nicht gut darin bin. Dann weiß ich, wo ich stehe und wo meine Leistungsgrenzen liegen.“

„Wenn ich mich für eine andere Disziplin entscheiden müsste, wäre es Extreme Enduro. Viele Trialfahrer sind auf diese Disziplin umgestiegen, sie haben die Geschwindigkeit und die Technik. Ich würde auch gerne umsteigen, doch mein Team hält mich davon ab, denn obwohl ich immer ans Limit gehe, bin ich einfach nicht gut genug dafür.“

Bou gewinnt seine Titel durch Talent, Hingabe und harte Arbeit, aber auch durch seine Bereitschaft, mutig zu sein und Risiken einzugehen, vor denen andere Fahrer vielleicht zurückschrecken.

„Ich bin ein Fahrer, der viele Risiken eingeht. Ich mache das bewusst.“

Natürlich ist die Karriere von Bou noch nicht vorbei. Sein derzeitiger Vertrag mit der Honda Racing Corporation läuft bis Ende 2024. Niemand weiß, wann Bou aufhört, Weltmeistertitel zu sammeln. Aber egal, wann er aufhört, er wird für lange Zeit, vielleicht für immer, der erfolgreichste Motorradfahrer der Welt bleiben.

Toni Bou in Aktion.
Toni Bou beim Feiern.