Tatsächlich lächelte am Ende fast jedes Baby, wenn es den Sound eines Honda Motors hörte. Nach der Veröffentlichung seiner Studienergebnisse wurde Nao Tonaki von Syuichi Kanda kontaktiert, der damals für den Spielzeughersteller Takara Tomy A.R.T.S arbeitete. Das Ergebnis war der Honda SOUND SITTER – ein Plüschauto mit eingebautem Lautsprecher, das wie der legendäre Sportwagen Honda S600 Coupé aussieht. Dieses einzigartige Produkt, das Ende 2023 auf den Markt kam, fand großen Anklang bei Babys und Eltern. Außerdem wurde es bei den Japan Toy Awards mit dem Großen Preis in der Kategorie „Lernspielzeug“ ausgezeichnet. Nao Tonaki und Syuichi Kanda erzählen im Interview mehr über die faszinierende Geschichte hinter dem innovativen Honda SOUND SITTER.

Tonaki: Als ich 2018 in der Corporate Communications Division arbeitete, überlegte ich, wie man potenzielle Kunden mehr für Honda interessieren könnte. Etwa zur gleichen Zeit stieß ich auf das Gerücht, dass Babys aufhören zu weinen, wenn sie Motorengeräusche von Autos hören. Ich dachte, es wäre amüsant, wenn ein Automobilhersteller diese Idee aufgreifen würde, und dass die Ergebnisse durchaus interessant sein könnten. Mehr noch: Wenn Motorengeräusche tatsächlich weinende Babys beruhigen, wäre das eine große Hilfe für die Eltern. Also beschloss ich, unter der Aufsicht des Akustikspezialisten Herrn Kita von der Society for Harmonic Science einen Test durchzuführen.

Tonaki: Wir gingen davon aus, dass Motorengeräusche Babys beruhigen, weil die erzeugten Frequenzen den Geräuschen im Mutterleib ähneln, was bei Säuglingen ein Gefühl von Behaglichkeit und Vertrautheit erzeugt. Also habe ich die Motorengeräusche und Wellenformen von mehr als 30 Honda Modellen einzeln untersucht. Außerdem habe ich die Motorengeräusche früherer Modelle aufgenommen und überprüft – es stellte sich heraus, dass der Motor der zweiten Generation des Honda NSX dem Mutterleib am ähnlichsten klingt!

Anschließend haben wir die Motoraufnahmen 12 Babys in einem privaten Tonstudio vorgespielt, um ihre Reaktionen auf Motorengeräusche zu testen, wenn sie weinten. Erstaunlicherweise begannen 11 von 12 Babys zu lächeln.

Die Studienergebnisse wurden veröffentlicht, die Motorengeräusche auf einer Website zur Verfügung gestellt und wir veranstalteten ein Event. Ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet, dass dieses kleine Projekt, das ich allein begonnen hatte, so viel Aufmerksamkeit erregen würde.

Kanda: Ich war einer derjenigen, die sich für das Ergebnis interessierten. Ich wollte unbedingt, dass Takara Tomy A.R.T.S ein Spielzeug mit diesen Motorengeräuschen herstellt. Also habe ich noch am selben Tag einen Vorschlag ausgearbeitet, den ich zu der Veranstaltung mitnehmen wollte. Aber damals dachte Honda nicht über eine Produktion nach, also musste ich meine Idee vorerst aufgeben.

Vier Jahre später wurde schließlich die Entscheidung getroffen, mit dem Projekt in Produktion zu gehen. Zu diesem Zeitpunkt fühlte es sich wie Schicksal an und ich ahnte, dass dieses Produkt der Höhepunkt meiner 45-jährigen Karriere als Spielzeugentwickler sein würde.

Kanda: Die Frequenzen im Mutterleib liegen bei 200 Hertz, was schwieriger zu erreichen war, als wir erwartet hatten. Also mussten wir schließlich eine ganz eigene Soundeinheit entwickeln.

Auch die Einhaltung der besonders strengen Sicherheitsnormen für Produkte, die für Kleinkinder bestimmt sind, stellte eine große Herausforderung dar. Nach vielen Versuchen wurde eine Stoffabdeckung für die Schalldämpfereinheit entworfen. Wir haben mehrere Tests mit verschiedenen Typen und Materialien durchgeführt, bevor wir uns endgültig für einen Stoff entschieden haben.

Da die verkleidete Soundeinheit in das Plüschauto eingebaut ist, musste außerdem die akustische Qualität des Lautsprechers überprüft werden. Als alle Standards erfüllt waren, kam es bei einigen Teilen zu Lieferproblemen. Es war keine einfache Entwicklung.

Tonkai: Das Aussehen des Honda SOUND SITTER basiert auf dem berühmten S600 Coupé. Wir hatten überlegt, das Auto zu verwenden, dessen Motorgeräusche aufgenommen wurden. Doch ursprünglich ging es darum, Menschen zu erreichen, die Honda noch nicht so gut kennen. Deshalb haben wir uns für ein niedliches Auto entschieden, das Eltern und Babys gleichermaßen ansprechen sollte.

Kanda: Bis zum Abschluss der Entwicklung war ich unsicher, ob ein Baby bei diesem Produkt wirklich lächeln würde. Zu der Zeit, als ein Prototyp gebaut wurde, war mein Enkelkind sechs Monate alt. Also habe ich einen spontanen Produkttest durchgeführt, um zu sehen, ob es wirklich funktioniert. Als das Baby das Spielzeug in die Hände bekam, lächelte es fröhlich. Auch das Lächeln meines Sohnes und seiner Frau überzeugte mich vom Potenzial dieses Produkts.

Kanda: Ich war hocherfreut, dass das Produkt ausgezeichnet wurde. Nachdem ich bei der Preisverleihung eine Rede gehalten hatte, kamen viele Leute auf mich zu, um mir zu gratulieren.

Tonkai: Als ich mit dem Projekt begann, war ich mir nicht sicher, ob es in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden würde. Es ist unglaublich, dass es das Produkt wirklich in den Handel geschafft hat und von so vielen Menschen geschätzt wird. Es ist Syuichi Kandas Leidenschaft und seinen Bemühungen zu verdanken, dass dies möglich wurde.

Tonkai: Von Anfang an habe ich mir gewünscht, dass Eltern, die dieses Produkt benutzen, entspannter sind, wenn sie ihre Babys mit nach draußen nehmen. Honda ist Hersteller von Mobilitätsprodukten mit dem Traum, so vielen Menschen wie möglich die Freiheit der Mobilität zu ermöglichen.

Kanda: Spielzeuge haben die Macht, ein Lächeln auf die Gesichter von Menschen auf der ganzen Welt zu zaubern. Ich hoffe, dass der Honda SOUND SITTER vielen Babys und ihren Familien helfen kann, mehr zu lächeln.